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220269

(1998) Bild — Bildwahrnehmung — Bildverarbeitung, Wiesbaden, Deutscher Universitätsverlag.

Die Autopoiesis der Kunsterfahrung

Erste Ansätze zu einer konstruktivistischen Ästhetik

Hans-Dieter Huber

pp. 163-171

Das Gehirn wird in der Neurobiologie, insbesondere von Roth und Maturana, als ein operational geschlossenes System verstanden, das in seiner Funktionsweise weitgehend autonom und auf sich selbst bezogen operiert. Früher ging man davon aus, daß das Gehirn entweder ein Abbild der Wirklichkeit repräsentiere, Sinnesdaten in sich aufnehme oder Informationseinheiten verarbeite. Die neueren Gehirnforschungen zeigen jedoch zweierlei: Erstens, daß der sensorische Input im Vergleich zur internen Dyamik der Gehirnoperationen relativ gering ist. Für das Sehen läßt sich das Verhältnis so charakterisieren, daß einer einzigen Reizung einer Retinaganglienzelle etwa 100.000 Entladungen zentraler Neuronen gegenüberstehen. Für das Hören ist dieses Verhältnis noch dramatischer. Einer einzigen Reizung der inneren Haarzellen stehen etwa 16 Millionen Entladungen zentraler Neurone zur Auswertung auditorischer Perturbationen gegenüber. Dieses enorme Ungleichgewicht hat Forscher wie Roth und Maturana zur Konzeption des Gehirns als eines operational geschlossenen Systems geführt.

Publication details

DOI: 10.1007/978-3-322-92417-9_16

Full citation:

Huber, H.-D. (1998)., Die Autopoiesis der Kunsterfahrung: Erste Ansätze zu einer konstruktivistischen Ästhetik, in K. Sachs-Hombach & K. Rehkämper (Hrsg.), Bild — Bildwahrnehmung — Bildverarbeitung, Wiesbaden, Deutscher Universitätsverlag, pp. 163-171.

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